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die "Ville-Seen" im rheinischen Revier
Renaturierung und Schaffung naturnaher Lebensräume

Köttinger Seen-Platte

Die Köttinger Seenplatte liegt nordöstlich von Erftstadt-Köttingen und ist ausgewiesenes Landschaftsschutzgebiert. Es sind, wie alle Seen der Ville, Tagebaurestseen. 

Hier befanden sich bis in die 1950 er Jahre einzelne Gruben und nicht wie im  Marienfeld ein Großtagebau.  Die Seen tragen teilweise die Namen der Gruben.

Video

SeeUmfang / Tiefe [m]Fläche [m²] / Volumen [m³]Länge x Breite [m]
Knapsacker See
904 / 4

23.900 / 92.000

383 x 81
Ville See
2.190 / 5

202.000 / 1.000.000

717 x 361
Dinnedahl See
1.460 / 9

106.000 / 477.000

615 x 200
Köttinger See
2.830 / 7,8

415.000 / 2.830.000

995 x 650
Concordia See
1.310 / 8,5

119.000 / 590.000

487 x 327

Wissenswertes

Der Abfluss aus dem letzten See, dem Concordiasee, ist eine Besonderheit. Damit das Wasser in die Niederung der Erft fließen kann muss sie den "Erftsprung" überwinden. Dazu wurde ein Stollen vom Concordiasee bis zum Liblarer Mühlengraben getrieben. Der Erftsprung ist eine geoaktive Scholle die ständig in Bewegung ist. Für die Erbauer des Erststollens war dies eine Herausforderung.

Im Dinnedahl See hat das Düsseldorfer Landesumweltministeriums mit PFT (perfluorierte Tenside) festgestellt. Auch in untersuchten Fischen wurde eine erhebliche Schadstoffbelastung u. a. mit Quecksilber festgestellt. Als Verursacher wird die so genannten UK-Wesseling-Deponie angenommen, eine legale Altdeponie nahe dem Knapsacker See.

Im Einzugsgebiet des Köttinger Sees befinden sich mehrere Altlasten. Nördlich gelegen befindet sich eine Trockenaschekippe, die mit Löß abgedeckt und heute teilweise versumpft ist. Im Westen sowie am Südufer liegen zwei weitere Altlasten. 

Der See steht selbst unter Naturschutz. Hier sind ganzjährig geschützte Laichzonen für Lurche sowie Schutz- und Ruhezonen für andere Tiere eingerichtet, die nicht betreten werden dürfen. Angeln, Schwimmen, Tauchen und sonstiger Wassersport sind nicht erlaubt

Der See entstand zwischen 1955 und 1973 aus einer stillgelegten Braunkohle-Grube im Feld "Nord" der 1958 stillgelegten Brikettfabrik "Concordia" des Unternehmers Carl Brendgen. Hier wurde ab 1902 Braunkohle abgebaut.

Der Überlauf des Concordia Sees erfolgt über den 560 m langen Erftstollen. So fließt letztlich das überschüssige Wasser der Köttinger Seenplatte in die Erft.

Brikettfabrik Fürstenberg

Die Seen tragen teilweise die Namen der ehemaligen Gruben.
Sie liegen auf verschiedenen Höhenniveaus und sind durch ein Grabensystem miteinander verbunden. Das Wasser fließt von Norden nach Süden. Die oberen Seen, Ville- u. Knapsacker See speisen den Dinnendahlsee und weiter den Köttinger- u. Concordiasee.


Der Knapsacker See ist mit 3 ha der kleinste See mit einer durchschnittlichen Tiefe von 4 m. die tiefste Stelle ist 8,1 m. Er speist sich aus Grundwasser und einem kleinen Zulauf aus dem Albertsee. 

Der Villesee hat eine Größe von 17 ha.  Zu den Abwässern von RWE wird auch noch das Sumpfwasser der Deponie "Vereinigte Ville" eingeleitet.In den Zuläufen und auch im Ablauf ist der  typische Geruch von Deponieabwasser wahrzunehmen. Auch hat das Wasser einen leichten Gelbstich.

Das abgeschlämmte Kühlwasser des "Goldenberg Werks" wird hier in den Ville-See geleitet. Es hat aufgrund des erhöhten Mineralgehaltes einen Leitwert von ca. 1.000 mS.

Am Ablauf des Ville-Sees ist ein Abscheider installiert. Hier werden alle schwimmenden Gegenstände herausgefischt. Der Ablaufbereich ist zudem eingezäunt. Es riecht hier etwas streng nach Deponieabwasser.

Der Dinnendahlsee ,oder auch Roddersee, wird vom Ville- und Knapsacker See gespeicst. Der Zulauf ist hier kristallklar und geruchsfrei.
Der See ist 600 m lang und 200 m breit. Seine Fläche beträgt 10,6 ha. 

Der Köttinger See ist mit 41,5 ha der größte See. Er ist 995 m lang und 680 m briet. Sein Volumen beträgt 2,1 Mio. m³. Seit 1972 gehört der See zu einem Landschaftsschutzgebiet und wurde bis vor einigen Jahren von Anglern genutzt.

Der Concordiasee hat den niedrigsten Seespiegel der Köttinger Seenplatte. Er liegt 92,8 m über dem Meeresspiegel und hat eine Fläche von 11,9 ha. Seein Volumen beträgt 0,59 Mio. m³ und hat eine maximale Tiefe von 8,5 m. 

Der Überlauf vom Köttinger See in den Concordia See

Ado van de Filmchens

Galerie

Ablauf Concordiasee in den Erftstollen

Ablauf Concordiasee in den Erftstollen

Auslauf aus dem Erftstollen nähe Kläranlage Dirmelsheim

Auslauf aus dem Erftstollen nähe Kläranlage Dirmelsheim

Brücke am Überlauf Dinnedahlsee zum. Köttinger See

Brücke am Überlauf Dinnedahlsee zum. Köttinger See

Dinnedahlsee

Dinnedahlsee

Concordiasee direkt an der A 1

Concordiasee direkt an der A1

Boote am Ufer des Köttinger Sees

Boote am Ufer des Köttinger Sees

Zulauf in den Dinnedahlsee

Zulauf in den Dinnedahlsee

Alter Steg am Köttinger See

Alter Steg am Köttinger See

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